Typografie und Schrift : Der Buchstabe : Entwicklung der Schrift III Tourbitte scrollen top Tour





Ab dem 6. Jahrhundert (dieses Mal n. Chr.) entstand allmählich eine Kleinbuchstabenauch Minuskel oder Gemeineschrift – die Halbunziale – mit deutlich erkennbaren Ober- und Unterlängen.

Römische Capitalis (1. Jahrhundert v. Chr.)
Römische Capitalis (1. Jahrhundert v. Chr.)



Rustka (5. Jahrhundert)
Rustka (5. Jahrhundert)


Sie war richtungsweisend für die Karolingische Minuskel, deren Keinbuchstaben schnell und bequem zu schreiben waren. Sie wurde von zum Schnellschreiben gezwungenen Mönchen entwickelt.




Diese Schrift wurde vom Karl dem Großen (der übrigens selber weder lesen noch schreiben konnte) in Auftrag gegeben. Er wollte eine Schrift, die überall in seinem Reich zu schreiben und zu lesen war. Da diese neue Schrift gesetzlich festgelegt wurde, entwickelte sie sich zur Schrift des Abendlandes.

Unitiale (6. Jahrhundert)
Unitiale (6. Jahrhundert)





Halbuniziale (10. Jahrhundert)
Halbuniziale (10. Jahrhundert)


Man sieht also, daß unsere Kleinbuchstaben (Gemeineauch Minuskel) sich nicht parallel zu den Großbuchstaben (Versalienauch Majuskel) entwickelten, sondern aus diesen hervorkamen und die Versalien zeitweise ersetzten.


Humanische Minuskel (15. Jahrhundert)
Humanische Minuskel (15. Jahrhundert)









Die Versalien wurden erst sehr viel später wieder eingesetzt, um eine bessere Lesbarkeit zu erzielen.