Typografie und Schrift : Schriftklassifikation VIXI | top | top | top | top | |||||||||||||||||||||||
VI. Serifenlose Linear-Antiqua Erkennungsmerkmale: keine Serifen vorhanden senkrechte Achse der Rundungen Oberlängen der Kleinbuchstaben sind oft identisch mit der Versalhöhe Strichstärke fast gleich (optisch linear) |
Entstanden in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts Alte Bezeichnung: Grotesk Bekannte Vertreter: Akzidenz-Grotesk, Avant Garde Gothic, Avenir, Berthold Imago, Franklin Gothic, Frutiger, Futura, Folio, Gill Sans, Helvetica, Kabel, Meta+, Neuzeit-Grotesk, Rotis Sans, Stone Sans, Syntax, Univers |
VII. Antiqua-Varianten |
In diese Schriftgruppe gehören alle Antiqua-Schriften, die, nach ihren Erkennungsmerkmalen zu schließen, nicht in die Gruppen I bis VI eingereiht werden können. Schriftbeispiele: Arnold Böcklin, Blur, Eckmann, Exocet, Mambo Bold, Moonbase Alpha, Revue |
VIII. Schreibschriften Erkennungsmerkmale: Sie sehen aus, als wären sie mit der Feder oder dem Pinsel geschrieben; meist Wechselstrich, je nach Lage und Schreibgerät oft schwungvolle Anfangsbuchstaben (Versalbuchstaben) oft haben die Kleinbuchstaben Verbindungsstriche |
Drucktypen, die aus den sogenannten »lateinischen« Schul- und Kanzleischriften, aus individuellen Handschriften und künstlerischen Schriftentwürfen entstanden sind. Ursprüngliche Schreibwerkzeuge: Spitzfeder, Breitfeder, Rundfeder, Pinsel oder Kreide. Schriftbeispiele: Ariston, Ballantines, Berthold-Script, Commercial Script, Diskus, Englische Schreibschrift, Künstlerschreibschrift, Lithographia, Mistral, Slogan |
IX. Handschriftliche Antiqua Erkennungsmerkmale: Formen der Gruppe I-VI handschriftlich durch Federzug abgewandelt |
Antiqua-Schriften, die in persönlicher Weise vom Schriftkünstler handschriftlich abgewandelt sind. Sie zeigen keine strenge stilistische Systematik wie alle anderen Antiqua- Schriften, sondern betont handschriftliche Originalität. Schriftbeispiele: Arkona, Delphin, Dom Casual, Express, Impuls, Justlefthand, Poppl-College, Post-Antiqua, Vivaldi |
X. Gebrochene Schriften Erkennungsmerkmale: alle Rundungen sind gebrochen Schriften sehen aus, als wären sie mit der Breitfeder geschrieben teilweise starker Kontrast fett:fein teilweise feine Anstriche und Endstriche schräger Querstrich beim »e« Weitere Infos zu gebrochenen Schriften: www.cooper.edu/art/ lubalin/bletter.html |
Auch Deutsche Schriften genannt. Sammelgruppe für alle gebrochenen Schriften. Sie werden heute nur noch sparsam verwendet (als Headlineschriften). Nach ihren Erkennungsmerkmalen werden sie weiter unterteilt: a) Gotisch Alle runden Formen der Kleinbuchstaben sind gebrochen. Die Zeichen sind schlank und wirken streng. Schriftbeispiele: Fette Gotisch, Wilhelm-Klingspor-Gotisch |
b) Rundgotisch Die Rundgotisch beruht auf der Rotunda der Frühdruckzeit. Entstehung und Entwicklung der Rundgotisch vorwiegend in Italien. Schriftbeispiele: Tannenberg, Wallau, Weiß-Rundgotisch c) Schwabacher Hand- und Druckschrift des 15. Jahrhunderts, in Süddeutschland erschienen. Breite und ausladende Wirkung der Buchstaben, runder und offener als die Gotisch. Schriftbeispiele: Alte Schwabacher, Renata |
d) Fraktur Entstanden im 16. Jahrhundert Schlanke, elegante Schrift aus dem Kulturkreis Kaiser Maximilians Schriftbeispiele: Fette Fraktur, Neue Fraktur, Unger-Fraktur, Walbaum-Fraktur, Zentenar- Fraktur e) Fraktur-Varianten Hier werden alle gebrochenen Schriftformen eingeordnet, die in ihrer Strichführung vom Charakter der Untergruppen Xa bis Xd abweichen. Schriftbeispiele: Breda-Gotisch, Breite Kanzlei, Rhapsodie |
XI. Fremde Schriften |
In dieser Gruppe werden alle nichtlateinischen Schriften (wie z. B. griechische, hebräische, kyrillische, arabische, japanische, aber auch Bilderschriften) eingeordnet. |