Typografie und Schrift : Bekannte Schriften : Times New Roman Tourbitte scrollen top Tour top Tour

Stanley Morison
Schriftmuster











Die Times New Roman erschien erstmals am 3. Oktober 1932 in der Times. Erst vierzig Jahre später, unter drastisch veränderten Druckbedingungen, wurde sie durch eine andere ersetzt.


Times New Roman

Obwohl ursprünglich für den Zeitungsdruck von Stereotypie-Platten geschaffen, wurde sie, nach der Herausgabe 1933 für die allgemeine Verwendung auf Monotype-, Linotype- und Intertype-Setzmaschinen, im Nu zur führenden Buchschrift.

Stanley Morison (1889–1967) war, sowohl in der Gestaltung von Schriften als auch im Studium ihrer Geschichte, eine treibende Kraft, besonders in der bewegten Zeit zwischen den Kriegen. Seine Veröffentlichungen und seine Persönlichkeit beflügelten Schriftkünstler wie Eric Gill und Jan van Krimpen, am bekanntesten aber ist er in seiner Rolle als Initiator einer Reihe historischer Nachschnitte, die von Monotype herausgebracht wurden. Nachdem Morison privat die Typografie der Times kritisiert hatte, bat diese ihn um Verbesserungsvorschläge.




Man begann Versuche mit Linotype-Zeitungsschriften und verschiedenen Monotype-Schnitten, konzentrierte sich aber bald auf eine »modernisierte« Monotype-Plantin mit schärferen Serifen. Nach Morisons eigenen Angaben fußt die Times letztlich auf Robert Granjons Gros Cicero, geschnitten in Paris um 1569.



Dies war eine der frühesten Druckschriften mit einer großen x-HöheHöhe der Kleinbuchstaben ohne Oberlänge einer Schrift und die Vorlage für die Plantin. Aber die Proportionen der Ober- und Unterlägen und einzelner Buchstabenformen der Times bleiben dem Monotype-Nachschnitt näher.

Victor Lardent, ein Entwerfer bei der Times, benötigte nur zwei Monate, um die Schrift für die Monotype zu zeichnen und zu korrigieren. Die Monotype führte die Überarbeitung während der Herstellung weiter. Schließlich wurde der Schrifttypus auf griechische, kyrillische mathematische und phonetische Zeichen, auf chemische Formeln und ein weites Spektrum von Spezialsorten ausgedehnt, so daß nahezu jede Art von Text gesetzt werden konnte.







Diese Vielfalt und die Tatsache, daß praktisch jeder Hersteller sie liefert, haben die Times heute zur meist verbreiteten Druckschrift gemacht.





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